Laphroaig – Der rauchige Klassiker von der Insel Islay
Einleitung
Wenn Whisky-Liebhaber über rauchige Single Malts sprechen, fällt fast immer ein Name: Laphroaig. Die Destillerie auf der schottischen Insel Islay ist weltbekannt für ihre unverwechselbare Kombination aus intensivem Torfrauch, maritimen Noten und medizinischen Aromen. Manche lieben ihn, manche hassen ihn – doch niemand bleibt gleichgültig.
In diesem Artikel erfährst du alles über die Geschichte, Herstellung, Sorten und Besonderheiten von Laphroaig.
Die Geschichte von Laphroaig
Gründung und frühe Jahre
Die Destillerie Laphroaig wurde 1815 von den Brüdern Donald und Alexander Johnston gegründet. Das Land eignete sich perfekt für die Whiskyproduktion: Torf, Gerste und Wasserquellen waren reichlich vorhanden.
Der Name „Laphroaig“ stammt aus dem Gälischen und bedeutet etwa „schöne Senke an der breiten Bucht“ – ein Hinweis auf die malerische Lage direkt an der Küste von Islay.
Familienbetrieb und Aufstieg zur Weltmarke
Über Jahrzehnte blieb die Destillerie in Familienhand und wurde stetig ausgebaut. Spätestens im 20. Jahrhundert entwickelte sich Laphroaig zu einem der bekanntesten Islay Single Malts weltweit.
Heute gehört die Marke zum Konzern Beam Suntory, wird jedoch weiterhin auf Islay produziert.
Herstellung – Was macht Laphroaig so besonders?
Torf und Malting Floors
Ein Markenzeichen von Laphroaig ist die eigene Mälzerei. Nur noch wenige Destillerien in Schottland betreiben traditionelle Malting Floors, auf denen die Gerste von Hand gewendet wird.
Der Torf, der beim Darren verwendet wird, stammt direkt von Islay. Er ist besonders reich an Moos, Seegras und Algen, was den typischen medizinisch-jodhaltigen Charakter von Laphroaig ausmacht.
Wasserquelle
Das Wasser kommt aus dem Kilbride Stream – weich, torfig gefärbt und perfekt für die Whiskyherstellung.
Destillation
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Kupferne Pot Stills (Brennblasen)
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Lange Fermentation für komplexe Aromen
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Zweifache Destillation für Konzentration des Geschmacks
Reifung
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Überwiegend in amerikanischen Bourbonfässern aus Eiche
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Zusätzlich Sherry- und andere Spezialfässer bei besonderen Abfüllungen
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Reifung direkt in den Lagerhäusern am Meer – was für eine salzige, maritime Note sorgt
Die beliebtesten Laphroaig-Sorten
Klassiker
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Laphroaig 10 Jahre: Das Aushängeschild – torfig, rauchig, medizinisch, mit Salz- und Jodnoten.
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Laphroaig Quarter Cask: Kräftig, intensiv, durch die Reifung in kleineren Fässern besonders holzbetont.
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Laphroaig Select: Eine etwas mildere Abfüllung, die verschiedene Fassarten vereint.
Reifere Abfüllungen
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Laphroaig 15 Jahre: Sanftere, ausgewogenere Variante des Klassikers.
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Laphroaig 18 Jahre: Tiefer, komplexer, mit Noten von Leder, Vanille und dunkler Schokolade.
Premium-Whiskys
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Laphroaig Lore: „Der reichhaltigste Laphroaig aller Zeiten“, ein Blend aus sehr alten und jungen Fässern.
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Laphroaig 25 Jahre: Ein luxuriöser Whisky mit seltener Balance aus Torf und Süße.
Laphroaig im Vergleich zu anderen Islay-Whiskys
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Laphroaig: Intensiv rauchig, medizinisch, jodhaltig – polarisierend.
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Lagavulin: Rauchig, aber runder und süßer.
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Ardbeg: Sehr torfig, jedoch mit mehr Zitrusfrische.
👉 Wer extreme Aromen liebt, kommt an Laphroaig nicht vorbei.
Laphroaig und die Kultur
Ein besonderes Highlight ist das „Friends of Laphroaig“-Programm: Käufer einer Flasche erhalten ein kleines Stück Land auf Islay – symbolisch für die Verbindung zwischen Marke und Fans.
Auch das weiße Gebäude mit dem großen Schriftzug „Laphroaig“ am Meer ist längst ein Wahrzeichen der Insel Islay.
Fazit – Laphroaig: Ein Whisky für echte Charakterköpfe
Laphroaig ist nicht einfach nur ein Whisky – er ist ein Statement. Mit seinem unverkennbaren rauchig-medizinischen Geschmack hebt er sich deutlich von anderen Single Malts ab.
Ob der klassische 10-Jährige oder eine luxuriöse Abfüllung wie der 25-Jährige: Laphroaig bleibt immer authentisch und kompromisslos. Für manche ist er zu extrem – für Liebhaber aber einer der besten Whiskys der Welt.
Häufige Fragen zu Laphroaig (FAQ)
1. Ist Laphroaig für Einsteiger geeignet?
Eher nicht – der Geschmack ist sehr intensiv und polarisiert. Für Whisky-Neulinge könnten mildere Single Malts besser geeignet sein.
2. Was bedeutet der Name Laphroaig?
„Schöne Senke an der breiten Bucht“ – aus dem Schottisch-Gälischen.
3. Warum schmeckt Laphroaig so medizinisch?
Der Islay-Torf enthält viel Seegras und Algen, was den jodhaltigen Charakter hervorruft.
4. Welcher Laphroaig ist am beliebtesten?
Der Laphroaig 10 Jahre ist der Klassiker und weltweit am bekanntesten.
5. Wo wird Laphroaig hergestellt?
In der gleichnamigen Destillerie auf der Insel Islay, Schottland.